Der Interviewpodcast über das literaturwissenschaftliche Interpretieren

10 | Spuren des Kolonialdiskurses in Theodor Fontanes „Effi Briest“ (mit Claudius Sittig)

In unserer zehnten und damit ersten Jubiläumsfolge sprechen Jana Eckardt und Johanna von der Fecht mit dem Literaturwissenschaftler Claudius Sittig über seinen 2003 erschienenen Aufsatz „Gieshüblers Kohlenprovisor. Der Kolonialdiskurs und das Hirngespinst vom spukenden Chinesen in Theodor Fontanes „Effi Briest””. Fontanes berühmter Roman erzählt die Lebensgeschichte und das Schicksal der jungen Effi, die früh mit dem Baron von Innstetten verheiratet wird.

Gemeinsam mit unserem heutigen Gast wollen wir herausfinden, inwiefern der Roman „Effi Briest” mit dem Kolonialdiskurs in Verbindung steht. Dazu setzen wir uns mit zwei Figuren – dem viel interpretierten Chinesen und der Randfigur Mirambo – besonders auseinander und erkunden die Rolle der beiden Figuren nach einer postkolonialen Lesart. Im Zuge dessen diskutieren wir, ob Fontane in „Effi Briest” kolonialdiskursive Muster mit einer Kolonialismus- bzw. einer Imperialismuskritik verknüpft oder diese lediglich reproduziert. Im Verlauf des Interviews können wir so auch kleine Einblicke in die Entwicklungen der Postcolonial-Studies erhalten. Ganz viel Spaß beim Zuhören!

Team KDMF im Interview mit Claudius Sittig

Claudius Sittigs Aufsatz „Gieshüblers Kohlenprovisor. Der Kolonialdiskurs und das Hirngespinst vom spukenden Chinesen in Theodor Fontanes „Effi Briest”” ist 2003 in der Zeitschrift für Deutsche Philologie erschienen.